Robotik und Automation in Deutschland auf Rekordkurs

Robotik und Automation in Deutschland auf Rekordkurs

22. Juni 2023 0 Von Dr. Frauke Hewer

Die Branche für Robotik und Automation in Deutschland befindet sich auf dem Weg zu einem weiteren Rekordjahr. Laut Prognosen wird der Umsatz im Jahr 2023 voraussichtlich um 13 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro steigen. Bereits im Jahr 2022 verzeichneten die Unternehmen einen Umsatzanstieg von 5 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro.

Wachstumskurs setzt sich fort

„2023 dürfte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2018 von 15,1 Milliarden Euro mit einem erwarteten Umsatz von 16,2 Milliarden Euro nochmals deutlich übertroffen werden. Aktuell prägen volle Auftragsbücher die Marktlage. In der Pandemie haben die Anbieter große Orderbestände aufgebaut, die mit den nachlassenden Engpässen in den Lieferketten nun schrittweise abgearbeitet werden. Damit lässt unsere Branche die Pandemie endgültig hinter sich.“

Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation

Positive Entwicklung in Teilbranchen der Robotik und Automation im Jahr 2022

Im Jahr 2022 verzeichneten verschiedene Teilbranchen der Robotik und Automation positive Entwicklungen. Die Sparte Industrielle Bildverarbeitung verzeichnete ein Umsatzwachstum von 11 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Integrated Assembly Solutions verzeichnete einen Anstieg des Umsatzes um 5 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Der Umsatz im Bereich der Robotik stieg um 1 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.

Prognose für 2023: Wachstum in den Teilbranchen

Für das Jahr 2023 werden auch in den Teilbranchen der Robotik und Automation positive Entwicklungen erwartet. Die Industrielle Bildverarbeitung prognostiziert ein Plus von 7 Prozent, was einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro entspricht. In den Integrated Assembly Solutions wird ein Umsatzwachstum von 17 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro erwartet. In der Robotik wird ein Zuwachs von 12 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro prognostiziert.

China auf der Überholspur

Weltweit wurden im Jahr 2022 laut Angaben des Weltroboterverbandes IFR etwa doppelt so viele Industrie-Roboter installiert wie sieben Jahre zuvor. Der internationale Automationswettlauf spiegelt sich in der Roboterdichte der Volkswirtschaften wider. China hat bereits im Jahr 2021 mit 322 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter in der verarbeitenden Industrie die Vereinigten Staaten (274 Einheiten) überholt. Laut einer Prognose von VDMA Robotik + Automation wird China Deutschland in Bezug auf die Roboterdichte bereits im Jahr 2023 überholen und einen höheren Automatisierungsgrad aufweisen. Frank Konrad begrüßt die Initiative des Zukunftsrats des Bundeskanzlers zur Stärkung der Robotik und Automation in Deutschland und betont, dass im internationalen Wettbewerb keine Zeit bleibt, sich auszuruhen.

Transformation treibt die Nachfrage

Die Automation spielt in der Zukunft eine Schlüsselrolle sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor Deutschlands. Heutzutage generieren die Dienstleistungsbereiche bereits 70 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Nachfrage nach Servicerobotik steigt, um trotz Personalknappheit produktiv zu bleiben, beispielsweise im Bereich der Laborautomation. Auch in der Fertigungsindustrie wird die Nachfrage nach Robotik und Automation durch starke Transformationstrends vorangetrieben, wie beispielsweise die Entwicklung neuer Fertigungstechniken für Elektroautos in der Automobilindustrie.

Darüber hinaus erfordert der Ausbau der Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz die kostengünstige und hoch automatisierte Massenproduktion von Green-Tech-Produkten wie Brennstoffzellen. In allen Branchen geht es darum, nachhaltiger zu wirtschaften, wettbewerbsfähig in Europa zu produzieren und den Fachkräftemangel zu kompensieren.

automatica 2023: Internationale Leitmesse für intelligente Automation und Robotik

Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation, erwartet einen zusätzlichen Schub für die Branche von der automatica 2023. Diese internationale Leitmesse für intelligente Automation und Robotik findet vom 27. bis 30. Juni 2023 in München statt. Sie deckt die komplette Wertschöpfungskette ab, von Komponenten bis zu Systemen, von Dienstleistungen bis zu Applikationen, und richtet sich an alle produzierenden Branchen.

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