Warum nicht? Autofahren mit Biogas

Warum nicht? Autofahren mit Biogas

8. Oktober 2019 1 Von Dr. Frauke Hewer

Biomethan ist im Grunde ein Gas, das hauptsächlich aus Methan besteht, das entweder durch Aufbereitung von Biogas oder durch Methanisierung von Bio-Synthesegas gewonnen wird. Erdgas besteht ebenfalls im Wesentlichen aus Methan und kann dadurch problemlos durch Biomethan ersetzt werden, mit dem entscheidenden Vorteil, dass Biomethan eine deutlich bessere Klimabilanz aufweist als fossiles Erdgas. Folglich ist Biogas auch dafür geeignet, Autos zu bewegen.

Biogas-Tankstelle auf dem Bauernhof?

Landwirte könnten das von ihnen erzeugte Biogas Autofahrern zugänglich machen. Sie hätten dann eine Hoftankstelle, an der die Autos direkt aufgetankt werden. Sie könnten aber auch das Gas zunächst in das öffentliche Gasnetz einspeisen, sodass es dann an anderer Stelle vertankt wird. Eine Biogastankstelle kann laut einer Pressemeldung des Biogasanlagen-Spezialisten PlanET in jedem Fall ein interessantes Geschäftsmodell mit einer hohen regionalen Wertschöpfung sein.

Biomethan spart CO2

Ein wesentlicher Ansatz ist laut PlanET die über neunzigprozentige CO2-Einsparung im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen. Wenn das Biomethan aus Gülle und Mist hergestellt wird, kann man sogar bis zu 202 Prozent CO2 sparen. Dazu kommt eine signifikante Reduzierung von NOx und Staub im Abgas.

Die genannten Vorteile zeigen auf, dass dies ein wichtiges Standbein für Biogasanlagenbetreiber sein kann, um die Wirtschaftlichkeit einer Anlage zu erhöhen. Schon seit 2006 steigt die Produktion von Biomethan konstant und produzierte 2018 etwa 10.018 GWh Biomethan. Davon landeten nur vier Prozent im Verkehrssektor. Um mehr Fahrzeuge mit umweltfreundlichem Kraftstoff zu versorgen, wäre also Potenzial vorhanden.

Mit Ausblick auf die nächsten Jahre in Europa und weltweit gibt es laut PlanET einen klaren Trend hin zu CNG-und LNG-Mobilität. Zukunftsfähige Konzepte für Biogasanlagen, deren Förderperiode nach dem EEG ausläuft, ist mit der Kraftstoffbereitstellung möglich. Hierzu ist eine zügige Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) in nationales Recht zwingend erforderlich. Biogas und erneuerbare Gase können eine sinnvolle Ergänzung zu den volatilen Energien Sonne und Wind darstellen. Das (Erd-) Gasnetz ist vorhanden und bietet einen enormen Speicher. Bei Abbau der aktuellen Hürden und/oder kontinuierlicher Förderung der CNG-Mobilität – vergleichbar zur E-Mobilität – ließe sich das Geschäftsfeld massiv ausbauen und die Klimabilanz im Verkehr deutlich verbessern, und das günstig und schnell.

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