Caravaningbranche feiert ein ausgezeichnetes Jahr

Caravaningbranche feiert ein ausgezeichnetes Jahr

27. Januar 2022 0 Von Jürgen Rinn

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland erneut über 100.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das ist erst das zweite Mal nach dem Rekordjahr 2020, dass diese Marke übertroffen wurde. Und noch besser: Die deutsche Caravaningbranche setzte mit neuen und gebrauchten Reisemobilen und Caravans sowie mit Zubehör den Rekordwert von 13,9 Mrd. Euro um.

Zudem liegen Produktion und Export von deutschen Freizeitfahrzeugen ebenfalls auf Rekordniveau. Der Ausblick ist insgesamt positiv, einziges Fragezeichen bleiben die Rohstoffengpässe und Lieferkettenproblematiken. In Folge der Pandemie fehlen Halbleiterkomponenten und wichtige Rohstoffe wie Stahl, Holz, Kunststoff und Klebstoff, was zu Verzögerungen in der Fertigung und Auslieferung von Fahrzeugen führt.

Das Reisemobil ist des Deutschen liebstes Fahrzeug

Trotz der besagten Lieferschwierigkeiten stiegen die Neuzulassungen von Reisemobilen um 4,3 Prozent und erzielten mit 81.420 Fahrzeugen einen neuen Bestwert. Es ist bereits das elfte Rekordjahr in Folge in der Caravaningbranche. Allein in den vergangenen vier Jahren haben sich die Reisemobilneuzulassungen mehr als verdoppelt. Das Caravansegment verzeichnete hingegen einen Rückgang von 15,2 Prozent, was maßgeblich auf Lieferengpässe zurückzuführen sein dürfte, gibt man beim Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD) zu verstehen.

Hier machten sich im Vergleich zu den Reisemobilen gerade die Effekte der vorgezogenen Käufe durch die Mehrwertsteuersenkung in 2020 unabhängig von den stockenden Lieferketten und Rohstoffengpässen bei den Caravans stärker bemerkbar, so die Aussage des Verbandes. Die Neuzulassungen sanken 2021 um 15,2 Prozent gegenüber dem starken Vorjahr. Insgesamt wurden zwischen Januar und Dezember 24.718 Caravans neu zugelassen.

Caravaningbranche: Rekord trotz Lieferengpässen

 „Auf die schwerste Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik im Jahr 2020 folgte 2021 die größte Rohstoffkrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Beide Jahre hat die Caravaningbranche mit herausragenden Ergebnissen von jeweils über 100.000 neu zugelassenen Freizeitfahrzeugen abgeschlossen.“

Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD)

„Die weltweiten Lieferengpässe haben ein noch stärkeres Ergebnis verhindert. Die Behinderungen in der Produktion werden uns noch das ganze Jahr 2022 begleiten, eventuell sogar darüber hinaus. Dennoch sind wir positiv gestimmt, denn die Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans ist hoch. Caravaning steht für flexible und autarke Urlaubsgestaltung und ist daher für immer mehr Menschen attraktiv, insbesondere in der aktuellen Situation“, blickt Onggowinarso optimistisch auf das neue Jahr.

Deutsche Freizeitfahrzeuge mehr denn je im Ausland beliebt

Reisemobile und Caravans deutscher Hersteller sind auch im Ausland weiterhin stark nachgefragt. Der Export der Caravaningbranche 2021 erreichte mit insgesamt 54.799 ausgeführten Fahrzeugen einen Spitzenwert von plus 18,7 Prozent. Unter den Freizeitfahrzeugen verließen 32.407 Reisemobile die deutschen Werke Richtung Ausland. Das sind 14,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch besser war die Ausfuhrquote bei den Caravans mit 26 Prozent bei 22.392 Einheiten. Dies zeigt, wie wichtig der europäische Markt für die deutschen Hersteller ist.

Neue Studie: Caravaning gewinnt weiter an Bedeutung

Der CIVD hat das Institut für Demoskopie Allensbach mit einer Meinungsforschungsstudie zu Caravaning in Deutschland beauftragt. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung von Besitzern und potenziellen Käufern zeigen, dass die Gemeinschaft der deutschen Caravaningfans um mehr als 2 Millionen Neueinsteiger auf 13,8 Millionen Campingurlauber gewachsen ist, was einer Zunahme von 16 Prozent in den letzten beiden Jahren entspricht. Zudem äußern 1,2 Millionen Camper konkrete Kaufabsichten für Freizeitfahrzeuge in den nächsten ein bis zwei Jahren. Die Studienergebnisse belegen, dass Caravaning weiterhin Marktanteile gewinnt im Vergleich zum coronabedingten rückläufigen Trend im Reisemarkt.

Foto: Messe Düsseldorf

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