Diesel-Pkw bei Fuhrparks weiter hoch im Kurs

Diesel-Pkw bei Fuhrparks weiter hoch im Kurs

4. November 2019 0 Von Jürgen Rinn

Das DAT Diesel-Barometer zeigt Entwicklungen in den Fuhrparks und macht deutlich, dass die Freude am Dieselantrieb ungebrochen ist. Der Anteil von Diesel-Pkw liegt in Fuhrparks derzeit bei 86 Prozent.

Der Automobilmarkt ist saisonbedingt etwas rückläufig, liegt insgesamt aber deutlich über den Septemberzahlen des Vorjahres. Kumuliert erreicht der Markt das Vorjahresniveau. Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat im aktuellen DAT Diesel-Barometer die Situation in den Fuhrparks analysiert. So setzen Fuhrparks weiterhin in hohem Maße auf Diesel-Pkw. Insgesamt 84 Prozent der Fuhrparkleiter haben die Bestellungen von Diesel-Pkw nicht reduziert.

Diesel-Pkw prägen die Fuhrparks

Fuhrparks in Deutschland sind weiterhin in hohem Maße von Diesel-Pkw geprägt. In der Analyse der Antriebsarten in den Fuhrparks kommen sie auf einen Anteil von 86 Prozent. Allerdings machen Euro-5-Diesel aktuell nur noch 8 Prozent aus. Vor einem Jahr fuhren noch 17 Prozent aller Diesel-Pkw in den Fuhrparks mit diesen Motoren. Etwas mehr Fuhrparkleiter als bei der letzten Befragung gaben zudem an, dass sich die Einkaufskonditionen für Diesel-Pkw leicht verbessert haben. Insgesamt 12 Prozent bestätigten dies. Was die Menge der Bestellungen betrifft, so gaben 88 Prozent der Fuhrparkleiter an, diese nicht zu reduzieren. Dies ist eine leichte Steigerung um vier Prozentpunkte gegenüber der Befragung von vor einem Jahr. Auch bei denjenigen, die sich ihren Dienstwagen selbst aussuchen können, ist der Zuspruch zum Diesel hoch. So gaben 76 Prozent der Fuhrparkleiter an, dass weiterhin für diese Personen Diesel bestellt wurden und werden.

Alternative Antriebe im Fokus der Fuhrparkleiter

Um 10 Prozentpunkte auf 59 Prozent gestiegen ist die Anzahl der Fuhrparkleiter, die mittelfristig vermehrt Pkw mit alternativen Antrieben in der Pkw-Flotte planen. Dieses Thema wurde erstmals im April 2019 abgefragt. Damals zogen 49 Prozent der Fuhrparkleiter dies in Erwägung. Wenn es speziell um die Beschaffung von E-Autos geht, so steht als Grund vor allem die CO2-Bilanz des gesamten Fuhrparks im Vordergrund, gefolgt von politischen / steuerlichen Rahmenbedingungen. Immerhin 12 Prozent der Fuhrparkleiter ziehen die Anschaffung von E-Autos gar nicht in Erwägung.

„0,5-Prozent-Reglung“ für alternative Antriebsarten zeigt Wirkung

Eine Besonderheit für Pkw mit alternativen Antrieben ist die sog. 0,5-Prozent-Regelung. Bei dieser Regelung geht es um einen vergünstigten Steuersatz (0,5 Prozent des Pkw-Bruttolistenpreises) für den Dienstwagenfahrer bei Anschaffung eines Pkw mit alternativen Antriebsarten. Voraussetzung ist, dass der Pkw mindestens 40 km Reichweite rein elektrisch oder einen Ausstoß von max. 50 Gramm CO2/km nach WLTP hat. Von den befragten Fuhrparkleitern bestätigten 63 Prozent, dass aufgrund dieser steuerlichen Vergünstigung mehr Nachfrage von Dienstwagenberechtigten nach alternativen Antriebsarten in den Unternehmen herrscht. Diese Zahl lag im April 2019 noch bei 37 Prozent. Dass aus den Anfragen der Dienstwagenberechtigten auch tatsächlich Bestellungen ausgelöst wurden, bestätigten 41 Prozent der Befragten.

Bestellungen von Diesel-Pkw in Firmenfuhrparks nicht reduziert

„In Firmenfuhrparks ist die Haltedauer der Fahrzeuge in der Regel kürzer als beim privaten Endverbraucher. Das zeigt sich deutlich am gesunkenen Anteil der Euro-5-Diesel, der aktuell nur noch 8 Prozent der Diesel-Pkw in den Flotten ausmacht. Aufgrund der Lieferfähigkeit moderner Diesel-Pkw und durch den weiterhin hohen Mobilitätsbedarf in dieser Sparte wurden auch die Bestellungen von Diesel-Pkw nicht reduziert. Im Bereich der Elektromobilität ist das Thema CO2 an die Spitze gerückt, wenn es um Gründe für die Beschaffung solcher Fahrzeuge geht. Aus Sicht der Dienstwagenberechtigten sind aber sicherlich auch die steuerlichen Vorteile ausschlaggebend, die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung zu ziehen“, macht Dr. Martin Endlein, Leiter Unternehmenskommunikation, deutlich.

Foto: SHELL

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