Entscheidung für E-Autos fällt auch wegen der Wartung
9. März 2022E-Autos werden immer mehr. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Käufer zunehmend auch finanzielle und technische Vorteile der elektrischen Flitzer beim Kauf ins Kalkül ziehen. Das neueste Trendbarometer der Beratungsfirma BearingPoint hat noch weitere Erkenntnisse gewonnen.
Immer mehr Menschen sind elektrisch unterwegs und setzen beim nächsten Neukauf auf ein E-Auto. Laut dem aktuellen BearingPoint-Trendbarometer Elektromobilität wächst mit dem steigenden Anteil der Nutzer von E-Autos auch die Begeisterung für die neue Antriebstechnik. Inzwischen will schon jeder Vierte in Deutschland bei der Neuanschaffung ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb kaufen. Auch wenn ökologische Aspekte weiter der Hauptgrund für den Erwerb eines E-Autos sind, werden schon an zweiter Stelle die geringen Unterhalts- und Servicekosten als Kaufgrund genannt.
Es gibt immer mehr Interessenten für E-Autos
Der Vergleich zur Befragung vor einem Jahr unterstreicht den Boom der E-Mobilität: Während vor einem Jahr nur jeder Sechste beim Neukauf auf ein E-Auto setzte, ist es jetzt schon jeder Vierte. Und unter denjenigen, die bereits E-Auto gefahren sind, will schon jeder Zweite (51 Prozent) zukünftig ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb kaufen. Zum Vergleich: Unter denen, die noch nie mit einem E-Auto gefahren sind, geben nur 18 Prozent an, ein E-Auto kaufen zu wollen.
Ökologieaspekt bleibt Haupt-Anschaffungsgrund für E-Autos
Während ökologische Gründe nach wie vor der Hauptgrund für den Umstieg zum Elektroauto (41 Prozent) sind – ganz besonders bei den 18- bis 25-Jährigen (55 Prozent), aber auch bei den über 55-Jährigen (49 Prozent) – werden andere Aspekte immer wichtiger. Als zweitwichtigster Grund für den Kauf eines E-Fahrzeugs werden inzwischen von 26 Prozent der Befragten die geringeren Unterhalts- und Servicekosten genannt. In der letzten Umfrage vom Sommer 2021 hatten dies nur 18 Prozent der Befragten angegeben.
„E-Mobilität überzeugt immer mehr Menschen. Gerade diejenigen, die bereits ein E-Auto Probe gefahren haben, wollen zum Großteil keinen Verbrennungsmotor mehr. Die Tatsache, dass bereits über ein Viertel der Befragten geringe Unterhalts- und Servicekosten als Hauptgrund für den Kauf eines E-Autos angeben, zeigt, dass sich die Menschen zunehmend ernsthaft mit der Technologie auseinandersetzen. Für die Automobilhersteller, die inzwischen nahezu alle den Kurs in Richtung neuer Antriebstechnologien eingeschlagen haben, sollte der Fokus also darauf liegen, die Menschen noch stärker in Kontakt mit dem ’neuen Fahren‘ zu bringen. Ich denke da an Erlebniswochenenden, Probefahrt-Aktionen, E-Mobility Events – also quasi alles, was die hauseigene Service-Palette im Repertoire hat.“
Dr. Stefan Penthin, Globaler Leiter Automotive bei BearingPoint
Zu teuer, zu wenig Reichweite, zu wenig Ladestationen
Diejenigen, die sich gegen den Kauf eines reinen Elektroautos oder eines Plugin-Hybriden entscheiden, geben als Hauptgründe den hohen Preis (27 Prozent), eine zu geringe Reichweite (25 Prozent) und unzureichende Lademöglichkeiten (20 Prozent) an. Hier hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig verändert.
Verbrenner werden uninteressant
Die zunehmende Begeisterung für Elektromobilität entsteht auch daraus, dass der Trend zu individueller Mobilität ungebrochen ist. So sinkt die Quote derjenigen, die kein Fahrzeug kaufen wollen, von 37 Prozent Anfang 2021 auf 26 Prozent zu Beginn des aktuellen Jahres. Und bei dem Anteil derjenigen, die E-Autos bereits kennen, sinkt der Anteil einen Verbrenner kaufen zu wollen ebenfalls deutlich. Waren es 2021 noch 48 Prozent, sind es jetzt nur noch 37 Prozent in dieser Befragtengruppe.
Durchweg alle betrachteten E-Auto-Hersteller legen laut der Umfrage in der Gunst zu. 42 Prozent der Befragten können sich vorstellen, einen elektrischen VW/Seat oder Skoda zu fahren (Februar 2021: 35 Prozent). Ein Auto vom Marktführer Tesla kommt für 27 Prozent in Frage (Februar 2021: 18 Prozent). Doch besonders die Marken Mercedes (2022: 23 Prozent/2021: 14 Prozent) und Opel (2022: 22 Prozent/2021: 13 Prozent) legen im Vergleich zur Vorjahresbefragung von allen betrachteten Herstellern am meisten zu.
Regionale Unterschiede
Die Umfrage zeigt auch, dass es bei der E-Auto-Begeisterung in Deutschland regional doch starke Unterschiede gibt. Während beispielsweise Berliner, Hamburger, aber auch Bayern und Rheinland-Pfälzer eine hohe Motivation (durchschnittlich rund 30 Prozent) für E-Fahrzeuge haben, sind in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern deutlich weniger Menschen motiviert, ein E-Auto zu kaufen (durchschnittlich rund 15 Prozent). Ein Grund dafür könnte sein, dass Ballungsräume tendenziell die Vorreiter des Wandels hin zur E-Mobilität sind.