Weniger Fahrleistung bedeutet weniger Reparaturarbeiten

Weniger Fahrleistung bedeutet weniger Reparaturarbeiten

10. März 2022 0 Von Jürgen Rinn

Seitdem die Corona-Pandemie unser Leben durchgeschüttelt hat, fahren die Menschen in Deutschland weniger Auto. Damit gibt es auch weniger Reparaturarbeiten.

Beim Thema des Monats März setzt sich die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) mit der jährlichen Kilometerfahrleistung 2021 und den Veränderungen zum Vorjahr auseinander. Eins steht dabei fest, die Jahresfahrleistung ist 2021 erneut gesunken. Ob dazu Einflüsse wie anhaltende Corona-Situation mit Rahmenbedingungen wie Kontaktbeschränkungen, Kurzarbeit, Homeoffice etc. oder auch schon ein verändertes Mobilitätsbewusstsein als Urheber ausgemacht werden können, bleibt offen.

Insgesamt legten Pkw-Halter im Jahr 2021 im Schnitt 13.180 Kilometer zurück. Das waren insgesamt vier Prozent weniger als 2020 und zehn Prozent weniger als 2019. Der erneute Rückgang der Jahresfahrleistung wird unter anderem auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückgeführt. Denn je nach Berufsgruppe hat Corona zu einem vermehrten Arbeiten im Homeoffice und einer damit einhergehenden Reduzierung der Pkw-Fahrleistung geführt. Dagegen konnten Personen mit handwerklichen Berufen kaum oder nicht daheim arbeiten. Andererseits nutzten viele Menschen seltener die öffentlichen Verkehrsmittel und legten zahlreiche (auch kurze) Strecken mit dem eigenen Pkw zurück.

Neben der Jahresfahrleistung sinken auch Reparaturarbeiten

Wie die Jahresfahrleistung so nimmt in den letzten Jahren auch der Anteil an Reparaturarbeiten pro Pkw ab. So wurden 2021 nur noch 0,41 Reparaturen pro Pkw durchgeführt, 2020 waren es 0,44. Der Trend der letzten Jahre zeigt nach unten und hat sich in den letzten 20 Jahren sogar halbiert. So drastisch sei der Rückgang der Jahresfahrleistung zwar nicht, aber der Trend gehe klar in Richtung weniger zurückgelegte Kilometer pro Jahr, heißt es bei der DAT. In diesem Zusammenhang von einem kausalen Effekt zu sprechen, würde andere, maßgeblich beeinflussende Faktoren wie bessere Verarbeitung, Haltbarkeit und Ausstattung der Pkw, außen vorlassen. Dennoch sei der Zusammenhang von reduzierten Kilometern und niedriger Reparaturquote plausibel.

Unterschiedliche Kilometerleistung in den Segmenten

Pkw-Halter kleinerer Autos legen gemäß deren Bestimmung eher weniger Kilometer zurück. So kommen die Halter von Kleinst- und Kleinwagen auf durchschnittlich 9.200 und 10.200 Kilometer pro Jahr. Die Untere Mittelklasse liegt mit 13.130 Kilometern auf Durchschnittsniveau, und auch die Vans (14.000 km) liegen in etwa auf diesem Niveau. Das größte Pkw-Segment der SUV/Geländewagen liegt bei 14.400 Kilometern und wird nur noch von den Haltern der Mittelklasse (14.900 km) und der oberen Mittelklasse (15.800 km) getoppt.

Während Dieselfahrer 2021 im Schnitt 16.430 Kilometer zurücklegen, kamen die Halter von Benzinern auf 11.530 und die von alternativen Antriebsarten auf 14.920. Dabei fällt vor allem der Rückgang der Jahresfahrleistung von Dieselfahrern in Höhe von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Diese legten vor Corona noch knapp 20.000 Kilometer zurück, 2020 waren es 17.400 und 2021 schließlich nur noch 16.430 Kilometer. Sie sind oft Vielfahrer, die etwa im Außendienst/Vertrieb arbeiten, zur Arbeit pendeln oder berufsbedingt lange Strecken fahren. Durch Corona wurden Videokonferenzen zum normalen Kommunikationsmedium, was zwar den persönlichen Kontakt nicht ersetzen kann, aber oftmals doch eine Dienstreise oder die Fahrt ins Büro überflüssig macht.

Foto: Auto-Medienportal.Net/BASt

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