Fachkräfte gewinnt man mit richtiger Positionierung

Fachkräfte gewinnt man mit richtiger Positionierung

7. November 2019 1 Von Jürgen Rinn

Im Jahr 2019 gaben 12.083 junge Fachkräfte unter anderem darüber Auskunft, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten und welche Eigenschaften sie an diesen besonders schätzen.

Geld ist wichtig für Fachkräfte

Das Grundgehalt ist auch in diesem Jahr für alle jungen Fachkräfte in Deutschland die wichtigste Eigenschaft, die Arbeitgeber attraktiv macht. Für viele Unternehmen bedeutet das: Sie müssen mehr denn je kommunizieren, was sie jungen Berufstätigen über das Gehalt hinaus zu bieten haben. Welche Faktoren dabei besonders hoch im Kurs stehen und welche Unternehmen am beliebtesten sind, macht der aktuelle Young Professional Survey 2019 von Universum deutlich.

Mit richtiger Positionierung Fachkräfte gewinnen

„Die Ergebnisse zeigen, dass sich junge Berufstätige beispielsweise je nach Fachbereich darin unterscheiden, was sie an Unternehmen besonders schätzen. Dementsprechend sind Arbeitgeber gefordert, die gesuchten Fachkräfte sehr spezifisch anzusprechen.“

Tina Smetana, Country Manager Germany bei Universum

So zählen für junge Fachkräfte mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss neben einem attraktiven Grundgehalt beispielsweise Führungskräfte, die die Weiterentwicklung unterstützen. Ebenso ist ein hohes Einkommen in der Zukunft wichtig dafür, die Unternehmen attraktiv machen. Auch junge Ingenieure und Informatiker finden besonders Unternehmen attraktiv, die ein hohes Einkommen in der Zukunft versprechen. Für Informatiker zählen darüber hinaus flexible Arbeitsbedingungen, für Ingenieure und Naturwissenschaftler eine sichere Anstellung zu den drei wichtigsten Attraktivitätsfaktoren.

Was Unternehmen attraktiv macht, unterscheidet sich nach Lebensphase

Der Vergleich der Ranglisten der attraktivsten Arbeitgebereigenschaften für Studierende und Young Professionals zeigt: Flexible Arbeitsbedingungen stehen bei jungen Berufstätigen hoch im Kurs (Platz 3), für Studierende sind sie dagegen weniger wichtig (Rang 12). Ähnlich verhält es sich bei der Work-Life-Balance und der Anerkennung von Leistung.

Für Young Professionals zählen beide zu den Top 5, bei Studierenden liegen sie auf den Plätzen 15 und 11. Die Unterschiede basieren vermutlich auf der Arbeits- und Lebenserfahrung sowie den veränderten Lebensumständen. „Viele dieser Themen sind für Studierende eventuell sehr abstrakt, weil sie noch keine Erfahrung diesbezüglich haben. Der Eintritt ins Berufsleben funktioniert dann quasi wie ein Realitätscheck“, macht Smetana deutlich.

Google unter Top 3 der attraktivsten Arbeitgeber für Wirtschaftswissenschaftler

Bei jungen Berufstätigen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss gehört mit Google in diesem Jahr ein IT-Konzern zu den drei attraktivsten Unternehmen. Das Unternehmen verweist Daimler/Mercedes-Benz und Audi auf die Plätze 4 und 5. An der Spitze stehen unverändert die BMW Group (Platz 1) und Porsche (Platz 2). Daimler/Mercedes-Benz behält den vierten Rang. Freuen darf sich LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton: 21 Plätze geht es nach oben auf Rang 46 und damit in die Top 50. Aus diesen verabschieden müssen sich dagegen die KfW Bankengruppe und die Deutsche Bundesbank.

Stabiles Spitzenfeld bei den jungen Ingenieuren und Informatikern

Unverändert stehen in diesem Jahr Porsche, die BMW Group und Audi am höchsten in der Gunst der jungen Ingenieure. Daimler/Mercedes-Benz und Bosch tauschen die Plätze: Bosch klettert nach oben auf Rang 4, Daimler/Mercedes-Benz fällt auf Platz 5. Roche macht 24 Plätze gut, landet auf Rang 37 – und damit in den Top 50. Auch ZEISS darf sich über einen Sprung um 15 Plätze nach oben auf Rang 29 freuen. Die Max-Planck-Gesellschaft zählt dagegen in diesem Jahr nicht mehr zu den Top 50 für junge Ingenieure.

Auch bei den jungen IT-Professionals gibt es keine Veränderung, wenn es um die drei attraktivsten Arbeitgeber geht: Sie möchten weiterhin am liebsten bei Google, Microsoft oder der BMW Group arbeiten. Einzig Audi verliert einen Platz: Teilte sich der Autobauer im vergangenen Jahr den dritten Platz mit der BMW Group, fällt das Unternehmen auf Platz 4 und landet vor SAP (Platz 5). Deutlich zulegen können Zalando (29 Plätze auf Rang 30), Rocket Internet (26 Plätze auf Rang 44) und Deloitte (25 Plätze auf Rang 34): Sie gehören 2019 zu den Top 50, während sich AMD und KPMG aus diesen verabschieden muss.

Universum Young Professional Survey 2019 in Deutschland

Für die Young-Professional-Studie 2019 befragte Universum von Oktober 2018 bis April 2019 insgesamt 12.083 Young Professionals in ganz Deutschland. Als Young Professionals gelten dabei Akademikerinnen und Akademiker, die bis zu 40 Jahre alt sind und mindestens ein und höchstens acht Jahre Arbeitserfahrung nach Abschluss des Studiums haben.

Grafik: Universum Deutschland

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