Kfz-Versicherer müssen hohe Reparaturkosten stemmen

Kfz-Versicherer müssen hohe Reparaturkosten stemmen

27. Juli 2023 1 Von Jürgen Rinn

Im Zuge der hohen Inflation geben die Kfz-Versicherer nach eigenen Aussagen in diesem Jahr deutlich mehr Geld aus als sie einnehmen. Die deutschen Kfz-Versicherer werden in diesem Jahr voraussichtlich einen Verlust von mehr als 2,5 Milliarden Euro machen. Das geht aus einer aktuellen Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Als Folge droht, dass die Sparte in die roten Zahlen gelangt.

Kfz-Versicherer machen vielleicht Milliardenverluste durch Inflation

Im Vergleich zum Vorjahr dürften die Einnahmen der Kfz-Versicherer um 3,7 Prozent steigen, die Ausgaben jedoch um rund zwölf Prozent. Das komme insbesondere wegen höherer Reparaturkosten, so der GDV. „Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro. Dagegen müssen aber die Versicherer über 32,8 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben. Unter dem Strich stehen jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,09 Euro gegenüber“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Die Ersatzteilpreise steigen und machen es den Versicherern schwer

„Sowohl die Ersatzteile wie auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer“, sagt Asmussen. Dieser Trend zeige sich bereits seit Längerem. „Im vergangenen Jahr dürfte ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von Pkw mit rund 3.700 Euro zu Buche geschlagen haben. Dagegen waren es 2013 noch 2.400 Euro“, so Asmussen. Zusätzlich zu den höheren Reparaturkosten stiegen nach dem Ende der corona-bedingten Mobilitätseinschränkungen die Unfallzahlen und damit die Schäden weiter an.

Die Kfz-Versicherer müssten die Prämien anpassen

Um wieder aus der Verlustzone zu kommen, müssten seiner Meinung nach die Kfz-Versicherer die Prämien anpassen. „Selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung“, merkt der GDV-Hauptgeschäftsführer an. Wie sich die aktuelle Situation aber konkret auf die Prämien auswirken werde, sei eine unternehmensindividuelle Entscheidung jedes einzelnen Versicherers.

Foto: Auto-Medienportal.net / ZDK / Pro Motor

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