Vehicle-to-Grid: Deutschland hinkt hinterher

Vehicle-to-Grid: Deutschland hinkt hinterher

28. Februar 2024 0 Von Dr. Frauke Hewer

Eine Analyse von Berylls Strategy Advisors zeigt, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der so genannten Vehicle-to-Grid Technologie (V2G) weit hinten liegt. Lediglich Brasilien und Indien sind noch schlechter darauf vorbereitet.

Erneuerbare Energien wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sind auf dem Vormarsch. Doch ein Problem wird immer deutlicher: Der überschüssige Ökostrom kann bisher nicht effizient gespeichert werden. Dies ist jedoch notwendig, um die Stromnetze auch in sonnen- und windarmen Phasen zuverlässig mit grüner Energie zu versorgen, ohne auf fossile Kraftwerke zurückgreifen zu müssen.

Speicherakkus sind schon da: Vehicle-to-Grid ist die Lösung

Eine Lösung für dieses Dilemma sind Speicherakkus, die dafür in großem Umfang aufgebaut werden müssten. Allerdings ist dies mit hohen Kosten und einem zusätzlichen Bedarf an Rohstoffen verbunden, was das nachhaltige Image der Technologie beeinträchtigen kann. Dabei wären viele Akkus schon vorhanden: in den E-Autos, die auf unseren Straßen rollen.

Denn das Elektroauto ist eine interessante Alternative zu stationären Akku-Farmen, genauer gesagt seine Batterie. Durch die intelligente Einbindung der vielen hunderttausend Auto-Akkus ins Stromnetz könnte ein enormer Speicher entstehen, der zur Netzstabilisierung beitragen kann. Diese Technologie nennt sich Vehicle-to-Grid.

Deutschland braucht mehr Engagement

Um die eigenen Ziele im Bereich erneuerbare Energien zu erreichen, muss Deutschland nach Ansicht der Experten von Berylls mehr Engagement zeigen. Eine kostengünstige Möglichkeit dazu könnte die Integration von Elektroauto-Batterien ins Stromnetz bieten.

„Wie viele andere Nationen, strebt auch Deutschland die Kohlenstoffneutralität an. Das Ziel ist es, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2030 auf 80 Prozent zu erhöhen. Dieser hohe Anteil an erneuerbaren Energien erfordert nach unserer Auffassung unbedingt die Speicherung von Grünstrom zur Netzstabilisierung.“

Dr. Alexander Timmer, Partner bei Berylls Strategy Advisors
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