Wie können Unternehmen ihre Flotten dekarbonisieren?

Wie können Unternehmen ihre Flotten dekarbonisieren?

20. Februar 2024 0 Von Jürgen Rinn

Häufig verhindern die vermeintlich hohen Kosten eine Elektrifizierung von Fuhrparks. Verantwortliche legen einen starken Fokus auf Anschaffungskosten, während sie nicht darauf achten, ihre Flotte zu dekarbonisieren. Flotten auf der ganzen Welt sollten schon jetzt Maßnahmen ergreifen: die Abkehr von Kohlenstoff erleichtert den Übergang zu Netto-Null-Emissionen.

Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass der voraussichtliche Wert der Anschaffung von Elektrofahrzeugen für Flotten diese bereits heute auch finanziell rentabel machen kann. Hierzu ein paar Einblicke von Shell Fleet Solutions. So sind Erkenntnisse von über 150 Flottenmanagern weltweit in den neuen Bericht von Shell und Deloitte zu den wichtigsten Herausforderungen bei der Dekarbonisierung von Flotten im Bereich gewerblicher Verkehr und Personenbeförderung eingeflossen.

Dekarbonisieren: der Druck steigt

Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Flottenbesitzer erwarten, dass der Druck, von Regulierungsbehörden, Kunden und Mitarbeitern im Laufe der Zeit zu dekarbonisieren steigt. Und fast die Hälfte (46 Prozent) gab an, dass sie entweder keine Dekarbonisierungsziele haben, oder es ist unklar, wie sich die bestehenden Ziele auf ihre Flotte übertragen. Drei Viertel (75 Prozent) haben bereits mindestens eine Lösung zur Emissionsreduzierung umgesetzt. Die Mehrheit (85 Prozent) war eine Top-Skarbonisierung. Zudem erwarten mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Umfrageteilnehmer, dass Elektrofahrzeuge bis 2030 zu 90 Prozent ihrer Flotte ausmachen werden, und die meisten (95 Prozent) sehen Elektrofahrzeuge als langfristige Lösung an. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Umfrageteilnehmer nannte restriktive Operationen wie Personal, Systeme und aktuelle Zollzyklen als ein großes Hindernis für den Einsatz ihrer Dekarbonisierungsstrategie.

Zielsetzung: Fundierte Entscheidungen für die Zukunft der Flotte treffen

Der Bericht soll globale Branchenperspektiven zur Flottendekarbonisierung bieten und Flottenbesitzern die Ressourcen aufzeigen, um nächsten Schritte zu erkunden und Fortschritte zu messen. Zielsetzung ist es, dass fundierte Entscheidungen für die Zukunft der Flotte getroffen werden können, um auf Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten. Die Besorgnis der Unternehmen über die finanziellen Implikationen einer Umrüstung sind nachvollziehbar. Um diese jedoch fair zu bewerten, sollte der Blick auf die langfristigen Gesamtbetriebskosten (TCO) gerichtet sein und nicht ausschließlich auf die Anschaffungskosten der Fahrzeuge. Wenn die Gesamtbetriebskosten mit der Effizienz einer Flotte übereinstimmen, wird es attraktiver, die Flotte langfristig zu dekarbonisieren. Hier gelte es, den wahren Wert von Elektrofahrzeugen zu bestimmen. Denn nur so werde ein ausgeglichenes Bild davon vermittelt, ab wann und in welchem Ausmaß Unternehmen von der Umrüstung profitieren, heißt es bei Shell Fleet Solutions.

Eine langfristige TCO-Analyse kann den wahren Wert aufzeigen

Um die TCO von E-Fahrzeugen im Vergleich zu Verbrennern zu verstehen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, wie beispielsweise der Flottentyp oder auch Marktvariablen. Hier kann es aktuell vorkommen, dass Anschaffung und Betrieb eines Elektrofahrzeugs noch immer kostspieliger sind als bei einem Verbrenner. Über eine Analyse des Gesamtlebenszyklus eines Fahrzeugs hinweg können Flottenmanager aber bestimmte Bereiche identifizieren, in denen E-Fahrzeuge schon heute kosteneffektiv eingesetzt werden können.

Die Langzeitperspektive und weitere positive Nebeneffekte für das Unternehmen insgesamt sind wichtige Faktoren. Verantwortliche müssen berücksichtigen, dass erfolgreiche ESG-Initiativen eine immer wichtigere Rolle bei der Einstiegsbereitschaft von Investoren spielen. Auch regulatorische Maßnahmen wie das Verbrenner-Verbot der EU müssen eingeplant werden. Nach einer McKinsey-Studie könnten die Gesamtbetriebskosten pro Meile für elektrische leichte Nutzfahrzeuge in den USA bis 2025 voraussichtlich um 13 Prozent unter denen vergleichbarer Verbrenner liegen (IEA. „Global EV-Outlook 2023: Policy Developments“, 2023). Dies resultiert aus geringeren Betriebskosten von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Verbrennern, die voraussichtlich im Laufe der Zeit weiter sinken werden. Die langfristige Frage ist also nicht, ob Unternehmen, sondern wann Unternehmen ihre Flotten dekarbonisieren.

Schlüsselfaktor Laden: Effiziente und intelligente Infrastruktur für Flotten

Die Frage der Ladeinfrastruktur ist für Flottenmanager aus finanziellen und praktischen Gründen eine Herausforderung. Eine geeignete Ladeinfrastruktur trägt wesentlich zu einem effizienten und kostengünstigen Betrieb von E-Flotten bei. Zudem macht sie eine zuverlässige Analyse der Gesamtbetriebskosten erst möglich. Bei der Planung einer effizienten Ladeinfrastruktur sind zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. Bei sorgfältiger Planung und langfristiger Unternehmensperspektive können Elektrofahrzeuge zu deutlich niedrigeren TCO führen und die Effizienz der gesamten Flotte steigern.
Die Untersuchung von Shell und Deloitte zeigt, dass beim Thema Ladeinfrastruktur noch viel Unsicherheit bei den Flottenverantwortlichen besteht. Deshalb stellt Shell Fleet Solutions umfassende Leitfäden und Hintergrundinformationen zur Verfügung, damit die Dekarbonisierung von Unternehmensflotten strategisch und kosteneffizient umgesetzt werden kann.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

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