Beeinflusst moderne automobile Technologie die Arbeit der Sachverständigen?

Beeinflusst moderne automobile Technologie die Arbeit der Sachverständigen?

18. Oktober 2023 0 Von Jürgen Rinn

Die Elektromobilität ist im Alltag schon an vielen Stellen angekommen. Innovationen wie kostengünstige Alternativen zu den derzeit üblichen Lithium-Ionen-Batterien, Hochleistungsbatterien ohne brennbare Elektrolyte, Brennstoffzellen für Lkw und E-Trailer zeigen, wieviel am Markt in Bewegung ist. All dies hat auch Einfluss auf Fahrzeuguntersuchungen und Tätigkeit der Sachverständigen. Beim 12. Symposium des DIQ (Deutsches Institut für Qualitätsförderung e. V.) im Congress Centrum Pforzheim (CCP) gab es einige Antworten auf die wichtigsten Fragen. Dabei sind Hersteller gefragt, die nächste Stufe in der Weiterentwicklung „zu zünden“, und seitens der Politik müssen die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.

Automobiltechnologie der Zukunft: Elektrisch, digital und nachhaltig und eine Herausforderung für die Sachverständigen

Unter diesem Titel stand der Eröffnungsvortrag von Christoph Weber. Der Leiter Fahrwerk und Fahrerassistenz Modularer E-Antriebs-Baukasten (MEB) & ID. Familie bei VW skizzierte einen Trend von heute verfügbaren Fahrzeugen, die automatisch ihre Umgebung erkennen (zum Beispiel beim Einparken) zum autonomen Fahren. Dies zunächst als Shuttle Service mit Fahrer-Assistent, der das Auto überwacht, bis zur höchsten Ausbaustufe im komplett autonomen und dabei überwachten Fahren. All dies ist, so Weber, realisierbar in wenigen Jahren. Auf CO2-Neutralität wird dabei von Anfang an, von der Herstellung bis zur Nutzung, konsequent geachtet. „Grüne Technologien“ stehen im Lastenheft obenan. Die Mobilität der Zukunft ist mehr als „nur ein Auto“, so sein klares Fazit.

Digitalisierung in der Werkstatt – Chance und Herausforderung zugleich

Die genannten Entwicklungen in der Mobilität machen auch vor Kfz-Werkstätten nicht Halt. Über „Digitalisierung in der Werkstatt – Chance und Herausforderung zugleich“ gab Sebastian Heitfeld (GiPA Germany, Bergisch Gladbach) den teilnehmenden Sachverständigen einen Überblick bezüglich Digitalisierung und Strategien im Werkstatt-Aftermarket. Insgesamt steht ein tiefgreifender Wandel den Autohäusern und Werkstätten am deutschen Markt gleichermaßen bevor. Nicht die Zahl der freien Werkstätten wird kleiner, sondern die der Autohäuser. So werden sich allein aus China in absehbarer Zeit über 30 neue E-Auto-Marken in Deutschland etablieren wollen, ohne die von etablierten Marken bekannten Autohaus- und Werkstatt-Services. Umgekehrt müssen die Werkstätten mit der sehr komplexen Technik von E-Autos in Wartung und Reparatur souverän und zuverlässig arbeiten können. Beispielhaft nannte er als Auswege Ferndiagnosen sowie die Bildung von Werkstatt-Partnerschaften.

Künstliche Intelligenz ist auch in der Automobilindustrie angekommen

Künstliche Intelligenz (KI) findet auch in der modernen Fahrzeugtechnologie vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Als Beispiel führte Britta Hilt von der Intelligent Predict GmbH die vorausschauende Wartung (Predict Maintenance) an. Als Beispiele für diese Erkenntnis machte sie die vorausschauende Wartung deutlich. Viele Ausfälle könnten frühzeitig erkannt werden und wären dadurch zu vermeiden, außerdem Ausfallzeiten reduzierbar. Möglich würde dies durch selbstlernende Anomalieerkennung. Als Beispiele nannte die Referentin Klimaanlagen, Karosserien und Schweißroboter. Mit der Nutzung des „Vorausschauens“ in der Künstlichen Intelligenz könnte diese ebenso genutzt werden in der Qualitätsbewertung. Das treffe auch bei komplexen Produktionsprozessen in der Automobilindustrie, bei der Energieoptimierung, in der Maschinensteuerung im Strom-Management und auch anderweitig zu.

ProMotor/T.Volz

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