Es ist kompliziert… Autofahrer lieben ihr Auto. Mit Vernunft

Es ist kompliziert… Autofahrer lieben ihr Auto. Mit Vernunft

18. Oktober 2019 2 Von Jürgen Rinn

Eine aktuelle Studie der Marktforscher von puls zum Einsatz der Politik für Autofahrer macht deutlich: die Politik müsste mehr auf die Autofahrer hören. Ein großer Teil von ihnen fühlt sich von den Politikern nicht mehr vertreten.

Pure Liebe oder reine Vernunft? Wenn es ums Auto geht, ist für die Autofahrer in Deutschland beides wichtig, so das Fazit einer aktuellen repräsentativen forsa-Studie im Auftrag von CosmosDirekt. Nach der Anschaffung ist und bleibt das Verhältnis der deutschen Autofahrer zu ihren Fahrzeugen eine emotionale Angelegenheit. Demnach bezeichnet jeder Dritte das eigene Auto als einen guten Freund und Begleiter und fast ein Viertel der Befragten ist stolz auf den eigenen Wagen. Alles in allem wird deutlich, das Auto ist und bleibt des Deutschen liebstes Kind.

Autofahrer fühlen sich im Stich gelassen

Aber wie sieht man dies bei den Politikern? Um dies zu klären, hat das Marktforschungsinstitut puls im Rahmen einer Studie eine repräsentative Befragung zum Einsatz der Politik für Autofahrer bei 1.042 Autokäufern im Oktober 2019 durchgeführt. Denn die Zeiten, als wir mit Gerhard Schröder einst einen Autokanzler hierzulande hatten, sind längst vorbei. Laut Studie beklagen 41 Prozent der deutschen Autofahrer, dass sie sich von keiner politischen Partei in Deutschland mehr vertreten fühlen. So wollen vor allem Audi-Fahrer mit 57 Prozent-Anteil und Mercedes-Chauffeure mit 45 Prozent wissen, dass sich eine Partei für Autofahrer einsetzt.

Hektischer Aktivismusbringt uns nicht weiter

Wir wollten dazu von puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner wissen, mit welchen kurzfristigen Maßnahmen jetzt eine Partei beim Autofahrer punkten kann und welchen Stellenwert die Elektromobilität dabei einnehmen könnte. Hier seine Ausführung dazu:

Dr. Konrad Weßner

„Um Kollateralschäden bei der Automobilbranche als Schlüsselindustrie zu vermeiden sollte die Politik wieder hervorheben, wie bedeutsam individuelle Mobilität ist, welche Rolle das Auto dabei spielt, was die Automobilindustrie in Richtung umweltfreundliche Antriebe, Klimaschutz und Mobility on Demand schon erreicht hat und dass der Weg hier das Ziel ist. Hektischer Aktivismus ist zwar medienträchtig, bringt uns aber nicht weiter. Letztlich sollte die Politik auch darauf hinweisen, dass über die notwendige Transformation der Mobilität z. B. in Richtung E-Autos der Kunde entscheidet. Dabei darf die Lust am Auto und ergänzenden Mobilitätsangeboten nicht auf der Strecke bleiben. Auf keinen Fall sollte und darf sich die Politik von Interessensgruppen und Öko Aktivisten bei diesem für den Wohlstand in Deutschland so wichtigen Thema in die Defensive drängen lassen. Auf dieser Grundlage sollten dann Themen wie Instandhaltung der Straßen, umweltfreundliche und clevere Verkehrspolitik und das Parkplatzthema angegangen werden.“

Dr. Konrad Weßner, puls

Mutlose Politik?

„Angesichts einer immer wieder geschürten negativen Autostimmung, hat in Deutschland offensichtlich kaum noch ein Politiker den Mut, sich für die Belange der immerhin 47 Millionen PKW-Fahrer in Deutschland einzusetzen“, kommentiert puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse. Seinen Ausführungen zufolge sehen sich Deutschlands Autofahrer Am ehesten noch mit 27 Prozent durch die CDU/CSU vertreten. Weit abgeschlagen, mit nur neun Prozent folgen FDP und AfD. Auf nur sieben Prozent kommt die SPD.

Hier sehen die Autoren der Studie reichlich Handlungsbedarf für die Autofahrer in Deutschland. Immerhin geben 58 Prozent der Autofahrer an, dass sich die Regierung um die Instandhaltung und Erneuerung der Straßen kümmern sollte. Daraufhin folgen eine umweltfreundliche Verkehrspolitik (44 Prozent), Lösungen für den Parkplatzmangel in Innenstädten (41 Prozent) und Steuersenkungen für Autofahrer (38 Prozent). Allerdings rangiert die Einführung einer CO2-Steuer mit 18 Prozent ganz unten auf der Agenda der Autofahrer.

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