Fast die Hälfte schätzt die Stromkosten für E-Autos falsch ein

Fast die Hälfte schätzt die Stromkosten für E-Autos falsch ein

14. Juni 2021 0 Von Jürgen Rinn

Wer ein Elektroauto fährt, tankt deutlich günstiger als bei einem Auto mit Benzinmotor. 44 Prozent haben allerdings eine falsche Vorstellung vom Verhältnis zwischen Strom- und Benzinkosten. Das ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24. Denn die Benzinkosten sind durchschnittlich 89 Prozent höher als Stromkosten für E-Autos.

So halten 23 Prozent der Befragten die Stromkosten im Vergleich zu Benzin für höher. 21 Prozent schätzen, die Kosten liegen etwa gleich hoch. 29 Prozent beurteilen das Verhältnis korrekt und halten Strom für günstiger als Benzin.

„Viele liegen beim Vergleich zwischen Strom- und Benzinkosten falsch. Für alle diejenigen, die ihr Fahrzeug zu Hause aufladen, lassen sich die Kosten durch einen günstigen Stromanbieter enorm reduzieren.“

Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24

Benzinkosten 89 Prozent höher als Stromkosten für E-Autos

Laut einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wollen knapp zwei Drittel ihr E-Auto zu Hause aufladen. Im Mai kostet Haushaltsstrom in Deutschland durchschnittlich 30,37 Cent pro kWh. Nimmt man den durchschnittlichen Stromverbrauch aktueller E-Autos als Grundlage, ergeben sich Kosten von rund 6,30 Euro pro 100 Kilometer. Rechnet man mit dem durchschnittlichen Benzinverbrauch in Deutschland und dem aktuellen Preis für Superbenzin, ergibt das Kosten von 11,88 Euro pro 100 Kilometer – ein Plus von 89 Prozent gegenüber den Stromkosten für E-Autos.

„Wer einen Benziner fährt, muss fürs Tanken durchschnittlich 89 Prozent mehr zahlen als mit einem E-Auto. Mit Strom von alternativen Anbietern und selbst mit nachhaltigen Ökostromtarifen senken E-Autofahrer*innen ihre Tankkosten noch weiter“, sagt Steffen Suttner.

Auch im Modellvergleich fahren Stromer günstiger als Benziner

Die allgemeine Annahme von günstigeren Tankkosten der Stromer zeigt sich auch am konkreten Beispiel: Der elektrische Nissan Leaf (150 PS) verbraucht rund 22,1 kWh auf 100 Kilometer. Mit dem durchschnittlichen Strompreis aus dem Mai entspricht das Kosten von rund 6,71 Euro. Der vergleichbare Benziner Nissan Qashqai 1.3 (159 PS) verbraucht etwa 7,1 Liter Benzin auf 100 Kilometer, was 10,82 Euro entspricht.

„Hochgerechnet auf die jährliche Fahrleistung macht sich der Unterschied zwischen Strom und Benzin im Portemonnaie deutlich bemerkbar“, so der Geschäftsführer Energie bei CHECK24 und macht dies in einem Beispiel deutlich: „In unserem Beispiel aus dem Bereich der Mittelklassewagen müssen E-Auto-Fahrer*innen bei 10.000 Kilometern Fahrleistung über 400 Euro weniger für Strom zahlen als bei einem vergleichbaren Verbrenner für Benzin.“

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von Check24, an der 2.030 Personen zwischen dem 18.5. und 20.5.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Foto: Auto-Medienportal.Net/BMW

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