GTÜ testet jetzt auch Batterien

GTÜ testet jetzt auch Batterien

10. Februar 2022 0 Von Dr. Frauke Hewer

Mit einem zertifizierten Batterietest will die GTÜ jetzt den Zustand von Traktionsbatterien ermitteln. Denn dieser hat einen ganz erheblichen Einfluss auf den Restwert eines E-Fahrzeugs. Möglich wird der Batterietest durch eine Kooperation mit dem Spezialisten Aviloo. Autofahrer können in ausgewählten GTÜ-Prüfstellen ein Gerät ausleihen und damit ihre Batterie selbst checken.

Immer mehr Kunden entscheiden sich für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Wenn diese Autos nach und nach auf den Gebrauchtmarkt kommen, ist ihr Restwert speziell von einem wichtigen Faktor beeinflusst: Die Traktionsbatterie kann bis zu 50 Prozent des Fahrzeugwerts ausmachen, daher ist ihr Zustand für die Ermittlung eines marktgerechten Restwerts entscheidend. Ein vom österreichischen Unternehmen entwickelter zertifizierter Batterietest für Elektroautos bestimmt detailliert, objektiv und herstellerunabhängig den Batteriezustand.

Batterietest zum Selbermachen

Die GTÜ bietet den Aviloo Batterietest ab Mitte Februar 2022 in Deutschland an. Das Batteriezertifikat und alles, was zur Durchführung des Tests notwendig ist, kann zur Selbstdurchführung online bestellt werden. An ausgewählten GTÜ-Prüfstellen ist das Batteriediagnosegerät von Aviloo auch vor Ort erhältlich. Die Experten unterstützen die Autofahrer beim Anschluss des Diagnosegerätes am Fahrzeug.

Aviloo ist laut eigenen Angaben weltweit das erste Unternehmen mit einem umfassenden Diagnoseverfahren für die Antriebsbatterien von Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen. Es entstand auf Basis intensiver Forschungsarbeit. „Traktionsbatterien sind chemische Energiespeicher, die durch Belastung einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen und mit der Zeit ihre Speicherfähigkeit verlieren. Ebenso kann das Nutzungsverhalten wie zum Beispiel das permanente Fahren im oberen Leistungsbereich oder häufiges Laden mit hohen Ladeleistungen zu schnellerer Batteriealterung führen“, betont Nikolaus Mayerhofer, Chief Technical Officer bei Aviloo.

Alles steht und fällt mit der Batterie

„Beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor erkundigen wir uns schließlich auch über den „Gesundheitszustand“ des Motors, um herauszufinden mit welchen Folgekosten möglicherweise gerechnet werden muss. Bei einem Elektrofahrzeug ist es eben die Batterie, die wir überprüfen sollten“, sagt Michel Varga, Experte für Elektromobilität bei der GTÜ. „Durch die Batteriediagnose können wir nun exakter den Wert eines Elektrofahrzeuges bestimmen und den Käufer rechtzeitig auf mögliche Risiken hinweisen. Durch unsere langjährige und umfangreiche Erfahrung liefern wir Aviloo wertvolle Einblicke aus der Praxis.“

„Wir freuen uns, dass ab sofort auch Verbraucher und Unternehmen in Deutschland von objektiv ermittelter Batteriesicherheit bei jeder Transaktion eines Elektroautos profitieren werden“, so Wolfgang Berger, Chief Executive Officer von Aviloo.

„Der Batteriezustand hat erhebliche Auswirkungen auf den Restwert eines Fahrzeugs. Studien haben ergeben, dass beim Verkauf eines gebrauchten kompakten Elektroautos mit entsprechendem Batteriezertifikat ein Mehrbetrag von mehreren hundert Euro erlöst werden könnte. Daher ist es wichtig, jetzt die Weichen für einen objektiven Batterietest zu stellen. Mit Aviloo haben wir dafür einen idealen Partner gefunden und freuen uns auf die gemeinsame, schrittweise Markteinführung in Deutschland.“

Robert Köstler, Sprecher der Geschäftsführung der GTÜ

Die Aviloo Batterieprüfung erfolgt rein datenbasiert und ohne Ausbau der Batterie. Online bestellt oder an ausgewählten GTÜ-Prüfstellen abgeholt, kann die Selbstdiagnose schnell von jedem durchgeführt werden – natürlich auch von Endverbrauchern. Der Batterie-Tester, ein hochmodernes IoT-Device („Internet of Things“), wird dazu einfach an die OBD-Schnittstelle im Fahrzeug gesteckt.

Batteriedaten checken im Alltag

Anschließend analysiert das Gerät die Batteriedaten während Alltagsfahrten, bei denen die Batterie bis auf 10 Prozent der Kapazität entladen wird, und sendet diese zur Auswertung an die Aviloo Battery Cloud. Das anschließend erstellte Batteriezertifikat basiert auf der Analyse von Millionen Datenpunkten. Es beschreibt mit einer Prozentangabe präzise, wie weit die Antriebsbatterie bereits gealtert ist. Die Durchführung ist insgesamt sehr einfach: Der angemeldete User erhält einen Link auf das Mobiltelefon und wird Schritt für Schritt sicher und komfortabel durch den Test geleitet.

Der Endkundenpreis für Test und Zertifikat beträgt zur Markteinführung 49 Euro (alle Preise inklusive Mehrwertsteuer). Für einen Aufpreis von 30 Euro bietet Aviloo interessierten E-Mobilitäts-Insidern ein persönliches Gespräch zur detaillierten Interpretation der erzielten Testwerte. Diese Einführungspreise gelten bis einschließlich 31. März 2022. Für beide Varianten gibt es einen Preorder-Gutschein, der eine Preisgarantie über diesen Zeitraum hinaus bietet. Danach kostet der Batterietest inklusive Zertifikat 99 Euro.

Egal welche Variante gewählt wird: Das Aviloo Batteriezertifikat ist eine sinnvolle Investition für Besitzer, Käufer und Verkäufer eines Fahrzeugs mit Elektro- oder Plug-In-Hybridantrieb, denn eine verdeckt mangelhafte Batterie kann durchaus Kosten in fünfstelliger Höhe verursachen.

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