Im Kommen: Künstliche Intelligenz und Machine Learning

Im Kommen: Künstliche Intelligenz und Machine Learning

1. Dezember 2020 0 Von Dr. Frauke Hewer

Unsere Welt wird immer digitaler. Eine Unternehmensberatung hat mit der Studie „Digitalisierung 2020“ herausgefunden, dass in den Unternehmen vor allem Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) für Aufmerksamkeit sorgen. Und auch wenn die Verantwortlichen diese Themen für wichtig halten: erst jedes vierte Unternehmen hat schon Projekte in diesem Bereich umgesetzt.

„Künstliche Intelligenz und Machine Learning sind keine reinen Hype-Themen mehr, sondern spielen in den Planungen vieler Unternehmen bereits eine zentrale Rolle.“

Wilhelm Goschy, CEO der Unternehmensberatung Staufen AG, die die Studie durchgeführt hat

Machine Learning für Innovationsfreudige

Von den weltweit für die Studie befragten mehr als 1.100 Unternehmen kommen gut 70 Prozent aus der Industrie. Jedes zweite Unternehmen ist im Maschinenbau, der Elektrotechnik oder im Bereich Automotive aktiv. „Das sind erfolgreiche Technologieunternehmen, die ebenso innovationsfreudig sind wie die viel zitierte Software- und Internet-Branche“, so Goschy weiter.

Fast gleichauf mit denen als wichtigste Zukunftstreiber eingestuften Technologien Künstliche Intelligenz und Machine Learning rangieren laut Staufen-Studie die Themen Smart Data und Predictive Maintenance. Ebenfalls von den Studienteilnehmern hoch bewertet werden Predictive Analytics, Robotic Process Automation (RPA) sowie Plattformen für das Industrial IoT.

Für wichtig gehalten aber nicht umgesetzt

„Eine positive Einschätzung bewirkt aber nicht zwangsläufig eine großflächige und konsequente Umsetzung im Unternehmensalltag“, schränkt Jochen Schlick, Senior Partner bei Staufen Digital Neonex, ein. Nur jedes vierte Unternehmen (27 %) hat auch tatsächlich KI/ML-Projekte an den Start gebracht. Bei Smart Data (38 %) und Predictive Maintenance (34 %) sieht es etwas besser aus. Auffällig hierbei: Unternehmen, die schon eine unternehmensübergreifende Digitalisierungs-Strategie haben, schneiden deutlich besser ab. So werden bei jedem zweiten von ihnen Künstliche Intelligenz und Datenanalysen bereits erfolgreich eingesetzt.

„Diese digitalen Vorreiter tragen die grundlegende Transformation ihrer Branche bisher fast allein“, kommentiert Digitalisierungsexperte Schlick die Ergebnisse der Studie. „Das nur jedes zehnte Unternehmen derzeit eine erfolgreiche Digitalisierungs-Strategie hat, zeigt den Nachholbedarf.“ Zwar wollen so gut wie alle Unternehmen die Digitalisierung vorantreiben, doch jedes zweite Unternehmen steckt noch in der Umsetzungsphase fest und jedes fünfte Unternehmen ist über den Status der Planung bisher nicht hinausgekommen.

Digitalisierung wird nicht konsequent gedacht

Staufen-CEO Goschy: „Die Unternehmen haben zwar klare Digitalisierungsziele wie Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Transparenz, greifen derzeit aber häufig nur nach den niedrig hängenden Früchten. Doch für eine wirkliche digitale Transformation müssen sie erstens die Erkenntnisse zum Thema Digitalisierung auch in die unternehmerische Praxis überführen können, und zweitens ihre Handlungsoptionen erweitern – bis hin zu neuen Geschäftsmodellen.“

Für die Untersuchung hat die Unternehmensberatung Staufen zusammen mit den Experten von Staufen Digital Neonex mehr als 1.100 Unternehmen befragt. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, USA, China, Brasilien, Mexiko, Schweiz, Italien, Polen, Ungarn, Tschechien und Rumänien.

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