Wittich meint es ernst mit den Fahrrädern

Wittich meint es ernst mit den Fahrrädern

17. März 2022 0 Von Jürgen Rinn

Kompetenzzentrum für alternative Mobilität

Ein Kfz-Teilehändler, der in Fahrrädern macht? Warum nicht? Großhändler Wittich meint es jedenfalls ernst, wenn er inzwischen auch auf Zweiräder setzt. Jetzt gibt es in Bielefeld sogar ein Zentrum für das Cargobike.

In der ostwestfälischen Metropole Bielefeld ist ein neues Kompetenzzentrum für alternative Mobilität entstanden. Die Zweirad-Experten Matthias Wittich und Axel Böse sind Gründer des Cargobike-Zentrums. Sie wollen der einstigen Fahrradstadt Bielefeld zu neuem Glanz verhelfen.

Der eine ist Gründer und Motor der Wittich Fahrradmanufaktur und Geschäftsführer des Fahrzeugteile-Großhandels Fritz Wittich GmbH, der andere ist Gründer und Geschäftsführer des Kinderfahrradherstellers coolmobility. Beide Unternehmen sind seit vielen Jahren in Bielefeld zuhause. Am 25. März eröffnete das StartUp Max Cargobike im Haus Kreuzstraße 32 am Adenauerplatz einen auf die ganze Region ausgerichteten Fachmarkt für Lastenfahrräder und Fahrradanhänger.

Lastenrad als Alternative zum Auto

Das Lastenrad, auch Transportrad oder Cargobike genannt, gilt als in der Stadt als echte Alternative zum Auto. Eltern bringen damit die Kinder zu Kita und Schule oder fahren den Einkauf heim. Menschen mit Beeinträchtigungen können damit sicher Radfahren. Handwerker und Servicetechniker transportieren Werkzeug und Material damit. Viel genutzt werden Lastenräder auch in den heimischen Firmen für den innerbetrieblichen Transport von Produkten, Proben und Post. Auch Lieferdienste nutzen die umweltfreundliche Alternative zum Auto, gerade für die letzte Meile in den Innenstädten.

Cargobike: gute Beratung ist wichtig

Doch vor dem Kauf braucht es eine gute Beratung. Denn es ist nicht leicht, aus dem großen Angebot das beste Lastenrad, das beste Cargobike oder den richtigen Anhänger für den eigenen Zweck zu finden. „Mittlerweile gibt es für fast jede Transportanwendung eine clevere Lösung mit oder ohne Elektro-Unterstützung. Viele Hersteller erfüllen sogar Sonderwünsche“, erklärt Axel Böse. Im Programm des Bielefelder StartUps finden sich bekannte Lastenradmarken wie Kettler, Chike, Cago, Omnium, Benno Bikes, Pfautec und SBlocks oder Carla Cargo bei den Anhängern. Weitere sollen noch dazukommen, verspricht Cargobike-Shopleiter Michael Holzweißig.

Umstieg wird gefördert

Experten messen dem Transportrad eine wichtige Rolle in der Verkehrswende zu. „Der Markt entwickelt sich rasant“, weiß Mattias Wittich. 35 Hersteller gibt es bereits europaweit. Gut 100.000 Cargobikes wurden im vergangenen Jahr in Deutschland gekauft, Tendenz stark steigend. Die Gründe liegen seiner Meinung nach nicht nur im hohen Nutzwert. Denn Bund und Land NRW fördern die Anschaffung von gewerblich genutzten Lastenrädern mit bis zu 60 Prozent des Kaufpreises. „Viele Kommunen bieten, wie etwa auch die Städte Bielefeld, Gütersloh, Rietberg oder Verl, Zuschüsse bis zu 1.000 Euro an, wenn zum Beispiel Privatleute gleichzeitig ein Auto abmelden“, macht Kundenberater Lukas Finkeldey deutlich.                                                                     

Foto: MaxCargobike/ruthephoto

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